Lauschabwehr
Hier erfahren Sie alles über Möglichkeiten und Schwachstellen der Lauschabwehr. Außerdem schildern wir wie es die Profis machen und zeigen in welchem Umfang man selbst als Laie bei der Suche nach Abhörgeräten erfolgreich tätig werden kann.
Lauschabwehr umfasst die Tätigkeit Räume auf Lauschmittel wie Abhörwanzen und Spy Cams zu überprüfen und diese zu entfernen. Die hohe Kunst der Lauschabwehr ist es Wanzen zu finden, die dazu entwickelt wurden, eben nicht gefunden zu werden. Dazu bedarf es neben umfangreichen technischen Kenntnissen eines anforderungsgerechten Geräteparks.
Spezialisten finden alle Wanzen
Wir vertreten den Grundsatz, dass man nahezu jede Wanze auch ohne technische Hilfsmittel finden kann. Allerdings braucht ein rein visueller Sweep sehr viel Zeit. Daher eignet sich diese Methode eher für Personen, die ihrem Verdachtsmoment in Eigenregie nachgehen möchten. Bei einer professionellen Lauschabwehr-Maßnahme kommen verschiedene Messgeräte nach dem Kreuzphasenprinzip zum Einsatz. Durch die Überlappung der Messgeräte-Kompetenzen findet eine stetige Gegenprüfung der erhobenen Messdaten statt. So stellt das Sweep-Team sicher, dass Messfehler sofort erkannt und behoben werden und kommt so präzise und zielstrebig zum Fund.
Bedarfsgerecht = Sicherheit + Kosteneffizienz
Wir ermitteln den Schutzbedarf des Überprüfungs-Szenarios und bestimmen den Umfang der auszuführenden Lauschabwehr-Maßnahme. Dabei differenzieren wir den Grundbedarf nach vier Gefährdungsklassen.
Gefährdungsklasse 1
Hierunter fallen Privatpersonen und kleinere Unternehmen, bei denen anhand von Lebensumständen und Art der betrieblichen Tätigkeit Lauschangriffe eher aus dem privaten Umfeld wie dem getrennten Lebenspartner, Nachbarn, ehemaligen oder degradierten Mitarbeitern zu vermuten sind. Lauschmittel der Wahl sind meist einfach zu beschaffende GSM-Wanzen oder Spy Cams.
Gefährdungsklasse 2
Prominente Personen des öffentlichen Lebens sowie Manager mittelständischer Unternehmen sind Ziel von recht professionellen Lauschangriffen durch Journalisten, Detekteien und Konkurrenten. Die Täter schleusen sich, oder Dritte als Reinigungskräfte ein und platzieren die hochwertige Abhörtechnik geschickt mit Zugang zu einer dauerhaften Stromversorgung. Auch Lauschangriffe mit Lasermikrofonen werden bei Zielpersonen dieser Gefährdungsklasse oft angewandt.
Gefährdungsklasse 3
International agierende Konzerne und deren Geheimnisträger. Da die Informationsabschöpfung über Kanäle der Industriespionage nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch teilweise staatlich finanziert wird, geht man bei dieser Gefährdungsklasse von einem hohen Budget für exzellente Lauschmittel aus.
Gefährdungsklasse 4
Staatliche Einrichtungen wie politische Zentralen, Botschaften und sensible Behörden sowie das Umfeld von staatlichen Führungspersonen fallen in Gefährdungsklasse 4. Abhörmechanismen entsprechen Geheimdienstniveau und sind nicht nur innerhalb von Gebäuden und deren Substanz zu vermuten, sondern insbesondere auch über Telekommunikationskanäle aller Art. Man geht hier von einem unlimitierten Budget für erstklassige Lauschmittel und Auswertungspersonal aus.
Eine Lauschabwehr-Maßnahme wird bedarfsgerecht nach Gefährdungsklasse geplant und dementsprechend zeit- und kosteneffizient durchgeführt. Trotz der Kategorisierung in Gefährdungsklassen wird die Maßnahme immer individuell mit dem Kunden abgestimmt und im gewünschten Umfang ausgeführt.
Technische Hilfsmittel zur Detektion von Lauschmitteln
Spektrumanalysator
Mit dem Spektrumanalysator werden Anomalien im allgegenwärtigen Frequenzspektrum identifiziert und mittels Richtantenne lokalisiert. Im Idealfall wird vor dem eigentlichen Sweep eine Sollwertmessung im näheren örtlichen Umfeld um das Zielobjekt durchgeführt um eine abgleichbare Referenz zu den Messdaten innerhalb des Zielobjektes zu erhalten. Ergibt sich in der Differenz ein außergewöhnlicher Unterschied, muss die Signalquelle geortet und bestimmt werden. Darüber hinaus beherrscht der Spektrumanalysator weitere nützliche Messverfahren und ist ein mächtiger Verbündeter im Kampf gegen sendende Abhörtechnik.
Frequenzzähler
Ein Frequenzzähler gibt Aufschluss über vorhandene Frequenzen und deren Feldstärke. Unser Gerät ist handlich und wird bei der Wanzen-Suche immer am Mann getragen. Der Frequenzzähler verrät auf einen Blick, ob ein Gegenstand sendet oder nicht – und falls ja auf welcher Frequenz. Zeigt er beispielsweise an einer Steckdose (ohne Smarthome-Eigenschaften) eine sendende Frequenz an, muss dort intensiv nachgeforscht werden, wo genau die Signalquelle zu verorten ist.
Halbleiterdetektor
Der Halbleiterdetektor ist in der Lage elektronische Bauteile zu erkennen, auch wenn diese versteckt und stromlos sind. Hierfür macht sich das Gerät spezielle elektrophysikalische Eigenschaften von Halbleitern (Platinen) zunutze. Mit dem Halbleiterdetektor, oder auch Non-Linear-Junction-Detector, lassen sich Wanzen orten, auch wenn sie nicht senden, ohne Strom oder defekt sind. Sogar eine lose SIM-Karte kann damit lokalisiert werden. Was in der Theorie toll klingt und in den richtigen Händen ein großartiges Werkzeug ist, gestaltet sich in der Praxis als komplex. Denn der Halbleiterdetektor unterscheidet (noch) nicht, ob es sich bei dem detektierten elektronischen Bauteil um eine Wanze, ein Handy oder einen Taschenrechner handelt.
Wärmebildkamera
Die Thermografie ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Da Wanzen im Funktionsbetrieb Wärme produzieren, heben sie sich im Infrarotspektrum von ihrer Umgebung ab, was die Wärmebildkamera im dargestellten Farbraum sichtbar macht. Die klassische Wanze hinter dem Bild kann so leicht identifiziert werden. Aber auch Hohlräume wie abgehängte Decken oder Trockenbauwände können mit diesem Verfahren nach Abhöreinrichtungen abgesucht werden.
Kameradetektor
Der Kameradetektor ist ein optisches Instrument, welches Kameralinsen – und damit insbesondere Spy-Cams sichtbar macht. Mit einer Blinkfrequenz von einigen Hertz erzeugt das Gerät eine rhythmische Reflexion von Objektiven, welche man mit bloßem Auge nicht entdecken würde. Der Rotfilter mildert den stroboskopartigen Effekt ab und lässt auch eine ausgiebige Suche mit dem Werkzeug zu. Da sich der Kamerafinder den rein visuell-physikalischen Effekt der Reflexion zunutze macht, kann man mit diesem technischen Hilfsmittel selbst Spy Cams aufspüren, die reine Aufzeichnungsgeräte, stromlos oder sogar defekt sind.
Leitungsprüfer
Mit dem Leitungsprüfer werden Strom und Datenleitungen auf Anomalien überprüft. Für wirklich aussagekräftige Ergebnisse ist es wichtig bereits in der Installationsphase Messungen der Leitungen durchzuführen und zu dokumentieren – um diese Sollwerte bei anschließenden turnusmäßigen Maßnahmen mit den Istwerten abgleichen zu können.
Röntgentechnik
Mittels Röntgengerät lassen sich verklebte oder in sich komplett geschlossene Gegenstände zerstörungsfrei durchleuchten und auf Wanzen inspizieren. Selbst ganze Wandabschnitte lassen sich zwischen Generator und Projektor röntgen, so dass der Techniker die Bausubstanz samt Elektroinstallation in Augenschein nehmen kann. Der Umgang mit einem mobilen Röntgengerät ist nicht ganz ungefährlich und bedarf der qualifizierten Anwendung durch einen zertifizierten Strahlenschutzbeauftragten.
Visuelle Überprüfungswerkzeuge
Darunter fallen all die kleinen Helfer wie Videoendoskop, Winkel-Spiegel in verschiedenen Größen, Taschenlampe, UV-Lampe und herkömmliches Werkzeug zum Öffnen von Geräten, Kabelkanälen, Möbeln, Lampen und allen weiteren dem Spezialisten-Team verdächtig vorkommenden Sachen.
Nur die Gesamtheit eines solchen Geräteparks erlaubt eine professionelle und substanzielle Lauschabwehr-Maßnahme mit einem aussagekräftigen Ergebnis innerhalb eines kosteneffizienten Zeitfensters. Nach Abschluss der Überprüfung wird ein Gutachten samt aller erhobenen Messdaten erstellt. Wie im Falle eines Wanzen-Fundes vorgegangen wird, wird individuell mit dem Kunden abgestimmt. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich sogar eine beweissichere Brücke zum Täter schlagen.
Kosten für Lauschabwehr
Für eine professionelle Lauschabwehr-Maßnahme muss man mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen. Dies ist abhängig von der Gefährdungsklasse, dem zu überprüfenden Objekt und dem vorhandenen Mobiliar.
Im Falle eines Wanzenfundes lassen sich die entstandenen Kosten vom Täter zivilrechtlich wieder einklagen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass man zweifelsfrei nachweisen kann, dass der Täter die Wanze platziert hat. Mit einem Fingerabdruck-Gutachten zum Beispiel. Oder mit einer Gegenüberwachung.
Als professionellen Lauschabwehr-Dienstleister empfehlen wir unseren Partner Detektei TUDOR. Dort erhalten Sie den vollen Service – von der Erstberatung, über die Lauschabwehr-Maßnahme selbst, mit dazugehörigem Tätigkeitsbericht samt aller Messblätter, bis hin zum daktyloskopischen Gutachten (Fingerabdrücke) der Lauschmittel.
Lose Gegenstände, die Sie für verdächtig halten, überprüfen wir gerne in unserem Labor auf Wanzen. Nutzen Sie einfach unseren Einschick-Service.